Maximilian Kloppert
Wissenschaftliche Hilfskraft
Raum: 2-6
Tel.: +49-(0)221-470 1292
E-Mail: m.kloppertuni-koeln.de
Forschungsschwerpunkte
- Deutschsprachige Literatur vom 18. bis 21. Jahrhundert
- Medialität und Materialität der Literatur, insb. der (Hand)Schrift
- Lesen und Schreiben
- Rhetorik und Ästhetik
- Pop- und Digitalkultur
Vita
seit 2023 Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes
seit 2021 wissenschaftliche Hilfskraft am Erich Auerbach Institute for Advanced Studies
2016-2021 Hilfskraft am Lehrstuhl von Prof. Dr. Anja Lemke (Institut für deutsche Sprache und Literatur)
2018-2021 M. A. Deutschen Sprache und Literatur an der Universität zu Köln
2014-2018: B. A. Deutschen Sprache und Literatur und Medienkulturwissenschaft an der Universität zu Köln
Promotionsprojekt
„Handschrift-Bild“. Die Materialität der Handschrift um 1800 (Arbeitstitel)
In der Zeit um 1800 verändert sich die Bedeutung von Handschrift maßgeblich. Sie wird zu einem individuellen und authentischen Selbstausdruck umgewertet – prägend für das Verständnis der Handschrift bis in die Gegenwart. Im Rahmen des Dissertationsprojekts soll dafür argumentiert werden, dass diese Bedeutung nicht dem semantischen Gehalt, sondern vor allem der Materialität der Handschrift, ihrem Schriftbild, zugeschrieben wird. Mit einem praxeologischen Ansatz soll diese neue Form der Bedeutungszuschreibung in der Briefkultur, der Physiognomik, der Schreibpädagogik und dem Autographenwesen der Zeit nachgezeichnet werden. Hierbei sollen, ganz im Sinne des praxeologischen Ansatzes, nicht nur historische Diskurse rekonstruiert, sondern unterschiedliche Formen der Handschrift – etwa handschriftliche Artefakte, drucktechnische Reproduktionen und ihre literarische Reflexion – in die Untersuchung mit einbezogen werden, um so die unterschiedlichen Praktiken rekonstruieren zu können, in denen der Materialität der Handschrift um 1800 Bedeutung zugeschrieben wird. Gleichzeitig soll gezeigt werden, dass das Verhältnis zwischen Handschrift und Schreibendem – entgegen der gängigen Forschungsmeinung – nicht erst durch andere Schriftmedien wie die Schreibmaschine brüchig wird. Dem individuellen Ausdruck steht in der Handschrift nämlich immer schon die Konventionalität des Zeichensystems gegenüber, sie kann also nie vollständig individueller Ausdruck des Selbst sein. Trotz aller Versuche der Naturalisierung des Verhältnisses zwischen Schreibendem und Handschrift wird auch dieses prekäre Verhältnis in der Zeit um 1800 fortwährend thematisiert und reflektiert; privilegierter Ort dieser kritischen Reflexion ist die Literatur. So versteht sich die Arbeit nicht nur auf historischer, sondern auch auf systematischer Ebene als ein Beitrag zur Erforschung der Handschrift.
Publikationen
Publikationen
Herausgeberschaften
Das Ornamentale um 1800. Formationen zwischen Mangel und Überschuss. In: Athenäum 32 (2021) (zus. mit Anja Lemke).
Aufsätze
„(Hoffmann schreibt Klartext wie immer)“. Friedrich Kittler liest E.T.A. Hoffmann. In: Luisa Drews & Burkhart Wolf (Hg.): Sprache und Literatur 53/2 (2024): Literatur als Medium. Friedrich Kittler revisited [i.E.].
„Heiliger Gott! Es ist seine Hand“. Gefälschte Handschriften bei und von Schiller. In: Manuskriptkulturen im Buchzeitalter. Themenschwerpunkt ‚Das achtzehnte Jahrhundert‘ 48/2 (2024), hg. v. Dennis Schäfer & May Mergenthaler [i.E.].
Die Elevator Boys. Transformationen einer Boyband. In: POP online, Juli 2023, Link: https://pop-zeitschrift.de/2023/07/11/die-elevator-boys-autorvon-maximilian-kloppert-autordatum04-7-2023/.
„auch schön“. Handschrift als Ornament in der Schreibpädagogik um 1800. In: Athenäum 31 (2021), 95–111.
Editorial: Das Ornamentale um 1800 – Formationen zwischen Mangel und Überschuss. In: Athenäum 31 (2021) (zus. mit Anja Lemke), S. 3–5.
„Mit Tinte beflecktes Papier“. Handschriftlichkeit in den Romanen E.T.A. Hoffmanns. In: E.T.A. Hoffmann Jahrbuch 30 (2022), S. 67–77.
Rezensionen und Tagungsberichte
Ute Pott (Hrsg.): Plötzlich Poetin!?. Anna Louisa Karsch - Leben und Werk. Wallstein 2022, 289 S.; Ute Pott & Claudia Brandt (Hrsg.): Anna Louisa Karsch. Briefe und Gedichte. Wallstein 2022, 416 S.; Annika Hildebrandt & Nacim Ghanbari (Hrsg.): Anna Louisa Karsch: Edition und Öffentlichkeit. Themenschwerpunkt ‚Das achtzehnte Jahrhundert‘ 46/2 (2022). In: Zeitschrift für Germanistik 33/2 (2023).
Arndt Niebisch: Kleists Medien. de Gruyter 2019, 354 S. In: Kleist-Jahrbuch 2023.
Handschrift im Druck. Annotieren, Korrigieren, Weiterschreiben, 1500–1800. Universität Heidelberg, 23.–24.9.2021. In: editio 36 (2022), S. 193–196.
Hoffmann und Gogol, sudelnd [Rezension zu: Caroline Schubert: Defiguration der Schrift. Tintenkleckserei, Makulatur und Schreibfehler bei E.T.A. Hoffmann und Nikolaj Gogol’. de Gruyter 2021, 400 S.]. In: literaturkritik.de, Juni 2022, Link: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=28882.
Das Ornamentale um 1800. Formationen zwischen Mangel und Überschuss (Interdisziplinäre Tagung als online-Veranstaltung in Köln vom 17.–19.5.2021). In: Zeitschrift für Germanistik 32/1 (2022), S. 259–261.
Vorträge
Über die (Un)möglichkeit einer Theorie der Handschrift.
Vortrag im Rahmen der Berkeley-Cologne-Yale-Summer School zum Thema „Schrift – Zahl – Bild: Notationsformen und Literatur“. Universität zu Köln, 23.-26.07.2024.
„Diese ganze Metaphysik der Handschrift“. Anmerkungen zum Aufschreibesystem 1800.
Gastvortrag im Rahmen des Master- und Forschungskolloquiums „Friedrich Kittler: Literaturwissenschaft im technischen Zeitalter“. TU Berlin, 13.05.2024.
„Handschrift-Bild“. Die Materialität der Handschrift um 1800 (Projektvorstellung)
Vortrag im Rahmen des Kolloquiums „Fragmente aus der Zukunft“. Ein Kolloquium zur Romantikforschung. Goethe-Universität Frankfurt am Main, 18.-19.01.2024
„Pünktchen, Striche und Züge und Schnörkel“. Schreiben und Schrift bei E.T.A. Hoffmann.
Gastvortrag im Rahmen der Vorlesung „E.T.A. Hoffmann“, Universität zu Köln, 08.12.2022.
Stil/us. Zum Verhältnis von Schreib- und Schriftstil.
Vortrag im Rahmen der Jahrestagung der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft. Bamberg, 22.-23.10.2022.
Das Drama um die Handschrift. Schiller 1782 - 1856.
Vortrag im Rahmen der Jahrestagung der German Studies Association (GSA), 15.-18.09.2022.
Schriftstil. Zur Rhetorik der Handschrift.
Vortrag im Rahmen der Berkeley-Cologne-Yale-Summer School zum Thema „Schreib- und Leseszenen“, Yale University, 15.-19.08.2022.
„Mit Tinte beflecktes Papier“. Handschriftlichkeit in den Romanen E.T.A. Hoffmanns.
Vortrag im Rahmen des Nachwuchskolloquium „Junge E.T.A. Hoffmann-Forschung“. 29. Oktober 2021.
Lektüren der Hand. Lichtenberg – Lavater – Grohmann.
Vortrag im Rahmen der Berkeley-Cologne-Yale-Summer School zum Thema „I would prefer not to.“ – Negation, Verweigerung, Verzögerung. Universität zu Köln, 19.-23. Juli 2021.
„auch schön“. Handschrift als Ornament in der Schreibpädagogik um 1800.
Vortrag im Rahmen der Tagung „Das Ornamentale um 1800. Formationen zwischen Mangel und Überschuss. Universität zu Köln, 17.-19. Mai 2021.
Prinzip der Form|ung. Andreas Neumeisters Poetik der Unabschließbarkeit.
Vortrag im Rahmen der Berkeley-Köln-Summer School des Anneliese-Maier-Forschungspreises zum Thema „Praxis, Übung, Formung“. UC Berkeley, 19.-25. August 2019.
„12 Seelen wohnen, ach, in meiner Brust“. Auflösung von Autorschaft in Aphex Twins Windowlicker.
Vortrag im Rahmen der studentischen Tagung „Mehr als bebilderte Musik (mabm, 2018): translude. Imagination, Emanzipation und Transformation im Musikvideo“. Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, 01. Oktober 2018.
Einbildungskraft als Automatismus. Überlegungen zu einer These Friedrich Kittlers.
Vortrag im Rahmen der Berkeley- Köln-Summer School des Anneliese Maier-Forschungspreises zum Thema „Möglichkeitsdenken, Einbildungskraft, Phantasie: Theorien und Praktiken der Imagination”. UC Berkeley, 15.-19. August 2017.