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Auerbach Lecture | 31.01.2022 | 18 Uhr

Christine Weder (Germanistik, Génève): Luxus und Zukunft bei Hans Blumenberg

Abstract

Luxus – breit verstanden als relative und immer wieder neu auszuhandelnde Kategorie des Überflusses oder Übermaßes, Verschwenderischen oder Vergeblichen – bezieht sich nicht nur auf materielle, sondern ebenso auf temporale Größen. Von exzessivem Müßiggang bis zu ekstatischer Augenblicklichkeit: Die Zeitaspekte von Luxus, die in der Moderne seit dem 18. Jahrhundert verstärkt in den Fokus rücken, scheinen bei aller Ambivalenz in der Wertung eindeutig zukunftsvergessen. Eine Konzeption, Luxus und Zukunft zentral zusammenzudenken, findet sich dagegen bei Hans Blumenberg, wie ich zeigen möchte. Er charakterisiert (im impliziten Rückgriff u.a. auf Traditionen der Aufklärung) gerade das menschliche „Mängelwesen“ durch das „Prinzip der Überflüssigkeit“ und versteht den zukunftsgerichteten Blick über die Grenzen des Gegenwärtigen als „luxurierend“. Das Prinzip Luxus bestimmt mit seiner Anthropologie auch seine Theorie der Metapher, der Kunst und Wissenschaft/Theorie.

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