Ethics of Worlding. Zu einer Ethik-Onto-Epistemologie des Vertrauens
Unter einer agentiell-realistischen Konzeption von worlding, wie sie Karen Barad vorschlägt, ist ein bewegliches und zugleich sich stabilisierendes Ensemble von Praktiken, Verstrickungen, Beziehungen, Fähigkeiten, Tendenzen und Möglichkeiten zu fassen, in die wir stets auf spezifische Weise eingelassen sind und die wir nicht von einem ‚Außen‘ beobachten können. Welt ist demnach nicht etwas Vorgefundenes ‚da Draußen‘, sondern im Sinne Barads Raumzeitmaterialisierung als ein wordling zu verstehen, in und mit der sich bestimmte Dinge (re)konfigurieren und Bedeutung erlangen (oder eben auch nicht). Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, was unter dem Phänomen des Vertrauens zu fassen ist, grundsätzlich neu.
Im Workshop fragen wir nach Vertrauen in konkreten Prozessen des worldings, was eine grundlegende Idee von Relationalität von Welt selbst voraussetzt. Wie verändert sich der Begriff des Vertrauens – und besonders eine Ethik des Vertrauens – unter neu-materialistischer, agentiell realistischer Relationalisierung und Prozessualisierung des Weltbegriffs? Welche Potenziale und/oder welche Risiken birgt eine derartige Verschiebung für eine Ethik des Vertrauens unter neu-materialistischem Vorzeichen.
Ort & Zeit: Besprechungszimmer Erich Auerbach Institut (2. OG), Weyertal 59 (Rückgebäude), 50937 Köln |
17. Januar 2025, 10:00-15:00.
Mit Beiträgen von
Susanne Völker – Stephan Trinkaus – Lisa Krall – Fiona Schrading – Fedora Hartmann
Programm
10:00-10:30 Begrüßung und Input von Alisa Kronberger: „Wie Vertrauen neu-materialistisch perspektivieren?“
10:30-12:00 Textdiskussion (Janina Loh & Donna Haraway): Inklusive Ethik, Bedeutung der Metapher für die Wissensproduktion
12:00-12:45 Mittagspause
12:45-15:00 10-minütige Inputs von Susanne Völker, Stephan Trinkaus, Lisa Krall, Fiona Schrading und Fedora Hartmann mit anschließender Diskussion