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"Leib der Zeit". Ansätze und Fortschreibungen Erich Auerbachs. Wallstein Verlag (2024)

Anja Lemke (Hg.)

Erich Auerbach (1892-1957) gilt als eine der Gründungsfiguren einer Kulturwissenschaft, der es um die Verbindung von Kultur und sozialer Wirklichkeit geht. Dabei berücksichtigt der Romanist stets das philologische Detail: Statt das Allgemeine im Begrifflichen festzustellen, soll es in seiner unterschiedlichen figurativen Dynamik beschrieben und jeweils im konkreten historischen Einzelnen, Körperlich-Materiellen, Alltäglichen aufgesucht werden. Aus diesem »Leib der Zeit« gewann er seine Konzepte wie Mimesis, Figura, Stil und Weltliteratur. Der Sammelband fragt nach den Konsequenzen dieser Vorsicht gegenüber der fixierenden Abstraktion für die aktuelle Forschung. Im Fokus stehen methodische Zugänge wie der Einfluss von Auerbachs Praxis des Lesens auf aktuelle Debatten um close und distant reading, ideengeschichtliche Konstellationen u. a. Auerbachs Situierung im Kontext einer »jüdischen Philologie« und die Bedeutung seines Weltliteraturbegriffs für das Post-Globale sowie nicht zuletzt Auerbachs konkrete Lebenssituation im türkischen Exil nach der Vertreibung durch die Nationalsozialisten.

Der Band ist aus der internationalen Tagung Der »Leib der Zeit« – Zur Aktualität Erich Auerbachs vom 17. bis 18. Mai 2022 anlässlich der Gründung des Erich Auerbach Institute for Advanced Studies hervorgegangen.

Mit Beiträgen von Friedrich Balke, Matthias Bormuth, Rüdiger Campe, Kader Konuk, Niklaus Largier, Gesine Müller, Jane Newman, James Porter u. a.

Für weitere Informationen: https://www.wallstein-verlag.de/9783835356375-leib-der-zeit.html

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