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Forschungsprojekt

Von der Wirklichkeit des Möglichen.
Konvergenzen von literarischem und wissenschaftlichem Schreiben

Im geplanten Projekt sollen die Konvergenzen von literarischem und wissenschaftlichen Schreiben ausgelotet werden. Während das literarische Schreiben, wie wir es uns vorstellen, aus keiner eigentlichen Textabsicht heraus erfolgt, so liegt das literaturwissenschaftliche Schreiben vielfach in der teleologischen Idee eines vollendeten Textganzen begründet. Anders formuliert: Literaturwissenschaftliches Arbeiten ist weniger von den Möglichkeiten des Schreibens, sondern stärker von der Wirklichkeit eines Textes bestimmt. In den Blick genommen werden sollen deswegen aktuelle literarische und poetologische Texte, die dieses literaturwissenschaftliche Arbeiten (produktiv) irritieren. Gleichzeitig soll gefragt werden, inwieweit diese Poetologie auf literaturwissenschaftliche Schreibprozesse appliziert werden kann. Von Interesse sollen dabei vor allem Graubereiche von Textformen sein, die eigentlich aus einem eher wissenschaftlichen Umfeld entstammen – man denke an Walter Benjamin, Roland Barthes oder Peter Szondi – sich häufig jedoch nicht eindeutig literarischem oder wissenschaftlichem Schreiben zuordnen lassen und so ebenso literaturwissenschaftliche Kategorien unterwandern.

Marcel Beyer