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Forschungsprojekt

Die Öffentlichkeit(en) der ‚Welt‘ im prä- und postbürgerlichen Zeitalter

‚Welt‘ als perspektivische und damit historisch wandelbare Vorstellung wird durch intersubjektive und kollektive diskursive Aushandlungsprozesse und damit durch Öffentlichkeiten konstituiert, die Raum für Austausch und Vernetzung bieten, aber auch Grenzziehungen und Ausschließungen vollziehen. Konstitutionen von Zentrum und Peripherie, die sich auf der Durchsetzung und Aushandlung von Machtansprüchen gründen, kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Der Frage, wie bestehende Kulturhegemonien ihre zentralen Geltungsansprüche durch die Bildung und Steuerung von ‚Öffentlichkeit‘ durchsetzen und aufrecht erhalten, wie sich aber gleichzeitig auch durch periphere Praktiken so etwas wie graduelle Öffentlichkeiten konstituieren und sich so eine Pluralität herausbildet, die mit der Vorstellung eines verbindlichen Weltbilds in Konflikt gerät, gehen Charlotte Coch und Marlene Meuer in ihrem Kooperationsprojekt „Die Öffentlichkeit(en) der ‚Welt‘ im prä- und postbürgerlichen Zeitalter“ nach. Das Kooperationsprojekt widmet sich einem historischen Crossmapping von prä- und postbürgerlichen Räumen und der hier jeweils erzeugten, ermöglichten oder verunmöglichten Weltkonstruktionen. Die Ausgangsthese lautet, dass es eine spezifische Verwandtschaft zwischen den Weltzugängen der Frühen Neuzeit und denjenigen der Gegenwart gibt, die sich über ihren je unterschiedlichen Abstand und die darin enthaltene Alternativen zu zentralen bürgerlichen Dichotomien und Raumaufstellungen erklären lässt.

Marlene Meuer