Bei »Lacuna« handelt es sich um ein Projekt im Bereich künstlerischer Forschung. Es setzt bei den Arbeiten von Katharina Hinsberg an, die unter dem Titel ›Lacunae‹ seit 2008 entstehen und einen für Hinsberg wichtigen Werkkomplex darstellen. Allgemein möchte das Forschungsvorhaben im Rahmen eines interdisziplinären Dialogs von Katharina Hinsberg und Martin Endres ›Lacuna‹ als etwas erschließen, das als Begriff, Phänomen, Konzept und Idee in ganz unterschiedlichen Bereichen von Kunst und Wissenschaft auftaucht, in seinem ästhetischen (i.e. kunsttheoretischen und -praktischen) sowie begriffsgeschichtlichen und -theoretischen Potential (u.a. in Philosophie, Literaturwissenschaft, Linguistik, Kunstwissenschaft, Textkritik, Soziologie und Theologie) bislang nicht angemessen Aufmerksamkeit erfahren hat.
Martin Endres
Vita
Martin Endres hat Germanistik und Philosophie an der Universität Heidelberg studiert und 2011 mit einer Arbeit über Friedrich Hölderlin (‚Poetische Individualität‘. Hölderlins Empedokles-Ode) promoviert. Während der Promotion war er Mitarbeiter der von Roland Reuß und Peter Steangle herausgegebenen Brandenburger Kleist-Ausgabe sowie der Kritischen Franz Kafka-Ausgabe. Nach Lehrtätigkeiten an der Universität Hildesheim und der FU Berlin war Martin Endres von 2013-2021 Juniorprofessur für Medialität und Performativität der deutschen Sprache und Literatur am Institut für Germanistik der Universität Leipzig. Seit 2021 hatte er mehrere Gastprofessuren und Vertretungsprofessuren am Peter Szondi Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft sowie am Institut für Deutsche und Niederländische Philologie an der FU Berlin inne.
Forschungsschwerpunkt
Deutschsprachige Literatur des 18.-21. Jahrhunderts
2021. ‚Wort für Wort‘. Lektüren zum Werk von Oswald Egger [hrsg. zus. mit Ralf Simon], Berlin, Boston.
2021. Theodor W. Adorno. Schein – Form – Subjekt – Prozeßcharakter – Kunstwerk. Textkritische Edition der letzten bekannten Überarbeitung des III. Kapitels der ‚Kapitel-Ästhetik‘, 2 Bde. [hrsg. zus. mit Axel Pichler und Claus Zittel], Berlin, Boston.
2017. Textologie. Theorie und Praxis interdisziplinärer Textforschung [hrsg. zus. mit Axel Pichler und Claus Zittel], Berlin, Boston.
Andere Publikationen
2015. Ajouré [zus. mit Katharina Hinsberg], Hombroich, Wien.
Artikel
2018. Poetiken des Materiellen, in: „Grundthemen der Literaturwissenschaft: Poetik und Poetizität“, hrsg. von Ralf Simon, Berlin, Boston: 529–541.
2017. Revisionen. Wiederaufnahme und Fortschreibung einer Lektüre von Adornos ‚Ästhetischer Theorie‘, in: „Text/Kritik: Nietzsche und Adorno“, hrsg. von Martin Endres, Axel Pichler und Claus Zittel, Berlin, Boston: 155–206.
2016. Der Ausdruck des Anzeichens. Die typographische Dimension der Drucktexte Jacques Derridas, in: „Typographie und Literatur“, hrsg. von Thomas Rahn und Rainer Falk, Frankfurt am Main, Basel: 223–237.
2015. Re/Signation. Revision einer ‚(ein)schreibenden Entschreibung‘, in: „Die Sinnlichkeit der Zeichen. Zur aisthetischen Dimension von Schrift und Bild bei Roland Barthes“, hrsg. von Elisabeth Birk, Mark Halawa-Sarholz und Björn Weyand, Tübingen: 261–282. 2015. Découpagen / Division (dt./engl.), in: „Katharina Hinsberg, Lacunae“, hrsg. vom Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, Kaiserslautern: 81–84.